Lebensmittelverpackungen

Die Bruhin AG ist wieder mal vorne dabei und druckt seit einiger Zeit Verpackungen mit migrationsarmen Farben. Das lateinische Verb «migrare» bedeutet wandern. Das hiesst, dass je nach Zusammensetzung der Farben und je nach Beschaffenheit des Bedruckstoffes dringen die Farben mehr oder weniger tief in das bedruckte Material ein. Dass dieses Problem nicht nur Techniker berühren darf ist wohl klar. Ein fundamentaler Zweck der Kartonumhüllung liegt im Schutz des Inhaltes. Eine zu tief in die Umhüllung eindringende Farbe jedoch könnte mit den Lebensmitteln in Berührung kommen und diese mit gesundheitlich bedenklichen Stoffen in Verbindung bringen. Geschieht dies und werden die entsprechenden Grenzwerte überschritten, dann tritt der berühmte Hüter des Gesetzes in Aktion. Wir haben die hier genannten Probleme (und es gibt einige mehr) in Zusammenarbeit mit der Farbenherstellerin Stehlin Hostag AG in Lachen SZ gelöst. Deshalb gilt: Wo Bruhin dran ist ... essen Sie unbesorgt!
Qual der Wahl. Materialien, Gestaltung, Druckverfahren, Prägungen usw. – die Entscheidung wird durch die vielen Möglichkeiten nicht einfacher. Hier braucht es unserer Erfahrung nach für die Umsetzung der Ideen meistens die Unterstützung durch unsere Fachleute.

 

Weshalb dürfen die Farben nicht mit den Lebensmitteln in Berührung kommen? Sind sie giftig? Alle Druckfarben – ausser die migrationsarmen Farben der Hubergroup (zu der die Stehlin Hostag gehört) – weisen toxikologisch nichtbewertete Stoffe auf, z.B. Mineralöle. Diese bedenklichen Stoffe können krebserregend wirken. Übrigens vermögen sie durch Bedruckmaterialien und sogar Alufolie oder PP zumigrieren.

Warum stellt die Entwicklung migrationsarmer Farben eine Herausforderung dar? Um den zahlreichen Anforderungen 100%ig zu genügen, mussten wir eine separate Produktion aufbauen. Dann war die Nachprüfung zu gewährleisten, denn jedes Kilo migrationsarmer Farbe wird einer aufwändigen Ausgangskontrolle unterzogen. Nur so lässt sich die Bedenkenlosigkeit wirklich garantieren.

Welche Entwicklungen sind im Bereich MGA-Farben zu erwarten? Bedingt durch immer schärfere Gesetze werden unserer Meinung nach mittelfristig für den Lebensmittelmarkt nur noch migrationsarme Farben mit unbedenklichen Stoffen erlaubt sein.

Auszug des Interviews aus unserer Kundenzeitschrift «Feedback» Nr. 10 (Seite 3).